die angst vor der nackten leinwand kenne ich auch !
hast du mehr tipps zum überinden derselbigen ?
ich erinnere mich meist an die worte einer exfreundin -
du mußt es nur machen
"nur machen" ist eventuell nicht genug, vor allem dann, wenn nicht ganz so klar ist, "was".
ein tipp ist: zeit nehmen. zeit um das, was getan werden soll, muss, könnte in sich genauer wirken zu lassen.
eine der wesentlichsten wichtigkeiten beim beginnen ist, den richtigen zeitpunkt zu erwischen. dieser kann minutenlang, aber auch stundenlang auf sich warten lassen. ist er aber da, dann läuft alles auf schienen.
die "angst" vor dem beginn ist vielleicht in manchen fällen gar keine angst vor dem leeren bild, sondern angst "zu versagen" bzw. gespürte ablehnung der idee dem bild gegenüber, weil die zeit noch nicht wirklich reif für die umsetzung ist.
in so einem fall hilft tastendes flächenstrukturieren sehr: sei es auf dem bilde selbst oder auf einer begleitenden skizze daneben.
jedes bild ist ein sterben: da mit der konkreten umsetzung der idee alle anderen auch möglichen umsetzungen (diesesmal) zu grunde gehen. dieser "mord" muss aber vollzogen werden, ohne ihm wäre keine kreative betätigung möglich. in manchen menschen arbeitet diese fehlende bereitschaft, optionen zu eliminieren, gegen sie selbst.
vielleicht habe ich damit ein wenig weitergeholfen :-)
tja - 10. Jun, 12:31
Mord
"jedes bild ist ein sterben: da mit der konkreten umsetzung der idee alle anderen auch möglichen umsetzungen (diesesmal) zu grunde gehen. dieser "mord" muss aber vollzogen werden, ohne ihm wäre keine kreative betätigung möglich. in manchen menschen arbeitet diese fehlende bereitschaft, optionen zu eliminieren, gegen sie selbst."
Von der Warte aus habe ich das noch gar nicht gesehen... aber diesen Mord an der Idee erlebe ich auch. Es ist frustrierend, dass man immer nur eine Krücke für seine Ideen bildet. Auch die Vergabe eines Bildtitels
empfinde ich als Doppelmord, ehrlich gesagt.
Danke für diesen Spiegel!
du hast recht: die entscheidung für einen bildtitel eliminiert alle anderen möglichen bildtitel...
vielleicht erklärt sich daraus die manchmal erfolgende untertitelsetzung (wie z.b. bei thomas bernhard: "Auslöschung. Ein Zerfall" oder bei Doderer: "Die Merowinger oder Die totale Familie).
"mord" habe ich ganz bewusst in anführungszeichen gestellt, weil dieses "töten" eine schöpfungsimanente notwendigkeit ist, und aber doch auch viel an gewalt beinhaltet. eine gerichtsbarkeit für dieses töten gibt es aber nicht, glücklicherweise: denn sonst müssten alle künstler hinter gitter :-)
wer mir was abseits der kommentare mitteilen will, möge das bitte unter meiner e-mail-adresse gerne tun.
für mit diesem weblog verlinkte andere seiten - und dort vielleicht auftauchende ungehörige photos, anzügliche texte oder gottes- und staatslästerliche gedanken und andere pisse & scheisse - bin ich nicht verantwortlich zu machen. bitte tragen sie ihre sorgen wo anders hin, danke.
Lieber für etwas gehasst werden, das man ist, als für etwas geliebt werden, das man nicht ist. André Gide
hast du mehr tipps zum überinden derselbigen ?
ich erinnere mich meist an die worte einer exfreundin -
du mußt es nur machen
ein tipp ist: zeit nehmen. zeit um das, was getan werden soll, muss, könnte in sich genauer wirken zu lassen.
eine der wesentlichsten wichtigkeiten beim beginnen ist, den richtigen zeitpunkt zu erwischen. dieser kann minutenlang, aber auch stundenlang auf sich warten lassen. ist er aber da, dann läuft alles auf schienen.
die "angst" vor dem beginn ist vielleicht in manchen fällen gar keine angst vor dem leeren bild, sondern angst "zu versagen" bzw. gespürte ablehnung der idee dem bild gegenüber, weil die zeit noch nicht wirklich reif für die umsetzung ist.
in so einem fall hilft tastendes flächenstrukturieren sehr: sei es auf dem bilde selbst oder auf einer begleitenden skizze daneben.
jedes bild ist ein sterben: da mit der konkreten umsetzung der idee alle anderen auch möglichen umsetzungen (diesesmal) zu grunde gehen. dieser "mord" muss aber vollzogen werden, ohne ihm wäre keine kreative betätigung möglich. in manchen menschen arbeitet diese fehlende bereitschaft, optionen zu eliminieren, gegen sie selbst.
vielleicht habe ich damit ein wenig weitergeholfen :-)
Mord
Von der Warte aus habe ich das noch gar nicht gesehen... aber diesen Mord an der Idee erlebe ich auch. Es ist frustrierend, dass man immer nur eine Krücke für seine Ideen bildet. Auch die Vergabe eines Bildtitels
empfinde ich als Doppelmord, ehrlich gesagt.
Danke für diesen Spiegel!
vielleicht erklärt sich daraus die manchmal erfolgende untertitelsetzung (wie z.b. bei thomas bernhard: "Auslöschung. Ein Zerfall" oder bei Doderer: "Die Merowinger oder Die totale Familie).
"mord" habe ich ganz bewusst in anführungszeichen gestellt, weil dieses "töten" eine schöpfungsimanente notwendigkeit ist, und aber doch auch viel an gewalt beinhaltet. eine gerichtsbarkeit für dieses töten gibt es aber nicht, glücklicherweise: denn sonst müssten alle künstler hinter gitter :-)