I. tag / 12. juli 2007 / anreise
vorbemerkung
ich war als kind mit meinen großeltern mehrmals im virgental in osttirol, in dem kleinen ort hinterbichl. meine erinnerungen an diese zeit sind nicht sehr konkret, eher vage. ich erinnere mich an eine mühle, an wiesen, an wasserfälle, an berge rundum. warum wir des öfteren dorthinfuhren, das wusste ich damals nicht. heute weiß ich, dass wir es sicherlich wegen der berge dort taten. mein großvater war ein passionierter bergsteiger und wollte im urlaub, während seine frau und das enkerl im tal sind und sich erholen, ein paar touren machen.
vor vier jahren nun, gemeinsam mit eva, war ich dort, mehr oder weniger um diese gegend im zustand "völliger aufmerksamkeit" noch einmal zu sehen. wir wohnten damals in einem biobauernhof in bichl, einem ort, der noch etwas kleiner ist als hinterbichl; und ich fand dort die mühle...
...und die (umbal-)wasserfälle...
...und bei den langen und schönen gemeinsamen touren bekam ich einen eindruck von der schönheit dieser landschaft, von der energie, die diese berge besitzen und abgeben.
damals vor vier jahren war ich etwas traurig, dass kein "gipfel" genommen werden konnte - es ging sich einfach gemeinsam nicht aus (konditionsmäßig und organisatorisch). denn unser fixes zimmer war in bichl und dahin wollten wir (schon wegen des frühstücks) jeden abend wieder zurück.
damals nahm ich mir aber vor, wieder einmal dorthin zu fahren, und eine tour von hütte zu hütte zu machen, um auch ein paar überquerungen durchzuführen.
es sollte vier jahre dauern, bis es so weit war. in der zwischenzeit dachte ich an dieses vorhaben immer wieder zwischendurch, las manchmal in der ök50-karte "matrei in osttirol", plante und verwarf routenideen und schob die reise jahr um jahr hinaus. bis heuer...
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am donnerstag, den 12. juli 2007 fuhr ich um sieben uhr vom südbahnhof nach lienz ab.
die tage davor hatte ich damit verbracht, ausrüstungszeug aufzurüsten. ein tauglicher rucksack, zwei bergstecken (die wie schistöcke aussehen), neue feste bergschuhe, eine taschenlampe, ein transportfähiger schlafsack. der rucksack war zwar schwer, aber ziemlich ergonomisch, so daß ich ihn zwar als lästig, aber nicht als schmerzend erlebte.
der zug fuhr pünktlichst nicht nur ab, sondern kam auch punktgenau in lienz an. ich saß mit einem einzigen jungen mann bis klagenfurt im abteil, der mich weder begrüßte, als ich ins abteil kam, noch als er ausstieg auch nur einen piep von sich gab. ich vermutete entweder, dass er taubstumm ist oder an akuter unfreundlichkeit leidet. ein älteres pärchen, das kurz vor klagenfurt zustieg, plauderte dafür recht viel, über dinge die in der zeitung stehen und über sehenswürdigkeiten, die man vom zuge aus sieht.
im abteil nebenan wurde begeistert geraucht, das verrieten die schatten. raucher sind ein lohnendes schattenmotiv:
auf der zugreise ernährte ich mich überwiegend von "nordtiroler schinkenchips", die mir sehr mundeten.
meine bergschuhe hatte ich noch ausgezogen und machte es mir von klagenfurt bis nach lienz alleine im abteil bequem.
in lienz musste ich ein wenig auf den bus warten, der mich nach prägraten brachte.
doch auf der fahrt grüßten mich schon die berge von der ferne:
den abend in prägraten verbrachte ich mit einem abendessen im "gasthof großvenediger" und mit einem kleinen spaziergang nach bichl.
das auch, um zu testen, wie lange es hell ist in dieser zeit des jahres. sonnenlicht (bzw. reste davon) gab es hier im tal bis etwa halb zehn uhr abends.
von der reise ermüdet und etwas aufgeregt legte ich mich in meinem zimmer im "gästehaus zur post" zur ruhe.
II.
david ramirer - Mittwoch, 18. Juli 2007, 15:45
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