ich kann auch ohne elektronisch-technischer hilfsmittel zeichnen, arbeite aber lieber mit fotografischer unterstützung,
weil ich dadurch zeitlich unabhängig bin und dinge umsetzen kann, die ich vor ort nicht in der weise festhalten könnte.
das ist z.b. ohne jede technische hilfsmittel schon vor 12 jahren entstanden (einmal von tuschefeder und papier abgesehen):
wenn genügend räumliches vorstellungsvermögen erlernt wurde, ist der unterschied zwischen arbeiten mit foto oder ohne ziemlich gering, wenn überhaupt zu bemerken.
die fotografie ist ein segen.
zeichnen aber auch...
Dann empfinde ich das wie Abpausen und nun erklärt sich mir auch immer mehr der eminente Unterschied zu ihrer eigenen Zeichnung der Zwei am Tisch. Es handelt sich also beim Raucher nur noch um eine Interpretation eines Fotos - mit Hilfe einer Vorlage. Na ja.
dass david hockney zeichnen kann, hat sehr wenig neuigkeitswert für mich.
warum sie da ein "wirklich" einfügen, verstehe ich nicht ganz - es vermittelt den eindruck, dass es für sie auch so etwas wie ein "unwirkliches" zeichnen gäbe. ich habe von so einem begriff in meinem ganzen leben noch niemals gehört.
dass mein computerunterstütztes (derzeitiges!) arbeiten mit fotos aber von ihnen nur als "abpausen" empfunden wird, überrascht mich - ich hätte sie als technisch aufgeschlossener und in der beurteilung von zeichnungen als viel kompetenter eingeschätzt... abpausen sähe doch ganz anders aus, unbeholfener, am original klebend, sklavisch sich an farben und/oder formen klammernd... nichts davon trifft hier zu. beachten sie den hintergrund: wo ist da gepaust? keine einzige der linien ist am foto zu finden; und die schraffuren der figur? der rauch? gepaust? nein. nichts davon...
die zeichnung mit den beiden mädchen am cafehaustisch sieht schon deswegen eminent anders aus, weil es eine andere zeichnung ist. mein stil ist zu polymorph, um ihn in zwei zeichnungen überblicken zu können: da gibt es noch ganz andere abformungen, eminent unterschiedliche, und das ist gut so.
das habe ich unter anderem mit david hockney gemeinsam: stil ist veränderlich, es zählt das wesen - und aber auch die selbstbestimmung. "ich male, was ich will", hat er einmal gesagt. er hätte sicher auch hinzugefügt: "...und wie ich will".
sie selbst mussten mich erst fragen, wie ich die zeichnungen mache: wenn erst meine näheren informationen über deren entstehung ihnen das gefühl vermittelt, dass es "abpausen" ist, dann ist das eine "späte empfindung". was haben sie gegen technische hilfsmittel?
david hockney arbeitet sehr viel mit fotovorlagen, das könnten sie wissen; und er hat schon vor vielen jahren farbkopierer eingesetzt, als diese noch exotisch waren. sicher hat er heute einen großen mac irgendwo herumstehen, und nicht nur zur zierde...
würden sie ihn daher auch des "abpausens" bezichtigen?
danke für den interessanten link, das buch von hockney klingt interessant.
ich hab sein großes buch "cameraworks", weil er mich vor 15 jahren sehr inspirierte mit seinen collagen, auch wenn er ein, zwei schritte nie gemacht hat (aber das macht nix - hat er mir was übergelassen).
hockney ist ein formidabler zeichner, und er arbeitet selbstverständlich auch manchmal mit fotounterstützung.
das haben er und ich gemeinsam (nicht nur den vornamen).
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aber ich habe mich ja ein bischen in die 20080827 verliebt ;))
danke -