der baader meinhof komplex
der film ist es wert, angesehen zu werden. abgesehen davon, dass er einen ziemlich dunklen teil der deutschen nachkriegsgeschichte durchleuchtet, skizziert er auf beklemmende art und weise, wie eine politisch brisante situation brutalst aus dem ruder laufen kann. die erzählweise ist collagenhaft und ein wenig nervös, insgesamt aber in einer schönen spannungskurve aufgebaut. die RAF-terroristen werden insgesamt als nicht sympathisch und keinesfalls nachahmenswerte nicht-einmal-gesinnungstäter portraitiert; vielmehr wird überdeutlich, wie wenig rational ihre handlungen waren, und schon sehr früh im film wird die ausweglosigkeit ihrer vorhaben deutlich. ich kann den kritikern nicht zustimmen, die meinen, dass den opfern mit diesem film nicht gerecht wird: deren leiden ist fast physisch zu spüren, dagegen ist das zugrundegehen der täter ein pathetischer akt von selbstüberhöhung.
david ramirer - Montag, 10. November 2008, 12:06
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