das "verdammt" drückt aus, wie verdammt lange man meiner meinung nach leben müsste - bzw. ich leben müsste - um über die liebe echt richtig wirklich real vollkommen bescheid zu wissen. nur lange leben reicht nicht aus. das reicht verdammt nicht aus.
einer der gründe, warum die liebe so kompliziert erscheint, ist ja, dass sie verdammt viel überschätzt wird.
sie ist schon wichtig, aber eigentlich gar nicht kompliziert.
etwas komplizierteres als die liebe gibt es nicht. sie ist nur so lange unkompliziert, solange man sie in regeln und verhaltensmuster einsperrt. aber was taugt eine eingesperrte liebe noch? was taugt ein eingesperrter tiger?
wenn die liebe mit einem eingesperrten tiger verglichen/gleichgesetzt wird, dann taugt sie naturgemäß nichts.
ich habe liebe aber nie so animalisch betrachtet - sie ist mehr ein mittel als ein zweck.
kompliziert wird sie durch falsche bilder, falsche erwartungen, falsche überfrachtungen, die man ihr aufbürdet. unter denen bricht sie dann - mitsamt den menschen, die das tun - zusammen. sie hat dann auch keine kraft mehr wie ein eingesperrter tiger, oder auch wie eine leere socke oder ein entleerter luftballon, oder eine zerplatzte seifenblase, oder ein auto ohne benzin oder eine suppe ohne salz, usw. usf.
das vermeintlich komplizierte ist, dass sie auch "frei" gelassen an kraft verlieren kann - wenn sie falsch bewertet oder gesehen wird. sie rächt das gnadenlos. könnte davon einige lieder singen, mache das aber hier nicht (falscher ort).
wer bewertet die liebe? die gesellschaft, klar. die familie, logisch. und der freundeskreis ..., ach ja, und man selbst natürlich. und wie kommt man zu seiner bewertung?? ach ja: durch die gesellschaft, die familie, den freundeskreis, dir religion etc.
und das ist kein gefängnis? ich empfinde es als solches. aber natürlich kann man zombiehaft in den konventionen leben und auch in ihnen lieben, bis eines tages irgendein verdammtes ereignis alles in frage stellt, oder bis man vielleicht selbst merkt, wie sehr man an seinem leben vorbei lebte.
sicher, kann mann machen. mann kann es aber auch lassen.
die erfahrungen und bewertungen, die mann aus filmen, büchern, liedern, opern, bildern, familienmitgliedern, freunden, bekannten und anderen quellen bekommt, sind bei der liebe (wie bei JEDER anderen sache auch) einmal die vorgabe, der mann nicht auskommt. wer käme dem jemals aus? zeig mir EINEN.
nun gibt es diejenigen, die diese vorgaben einfach übernehmen (also einen teil davon), den nicht großartig hinterfragt in sich aufnehmen (wenn ich jetzt mal die große fragephase des lebens, die pubertät, die ja jeder hat, auslasse) und dann damit bis zum ende ihres lebens weiterleben. manchmal überarbeiten sie diese vorgaben, wenn ein krasses lebensereignis das notwendig macht, meist aber bleibt alles beim alten.
und es gibt diejenigen, die auch nach der pubertät weiterfragen und unsicher sind. zu denen gehöre ich, und ich habe mich vor allem mit dem thema liebe sehr viel beschäftigt, auf unterschiedlichen ebenen: malerei, musik, literatur, usw.
unhinterfragt und unreflektiert übernommen habe ich kaum je irgendeine vorgabe - und auch bei der liebe war ich mit keinem vorgegebenen bild zufrieden. das ging bis an meine grenzen, und ich kann ruhigen gewissens sagen, dass es auch an meine lebensgrenzen ging. das war, als ich 30 jahre alt war.
du würdest vielleicht sagen, verdammt lange ist das nicht - aber in den zehn jahren nach diesem anrennen an die lebensgrenzen habe ich meine eigene definition und mein eigenes bild zum wort liebe entwickelt, ein bild mit dem ich leben kann, an dem ich nicht sterbe. keinesfalls ein eingesperrtes bild; und keinesfalls eines, das ich von irgendjemandem anderen übernommen hätte - denn diese vorgaben waren alle wert- und nutzlos.
mein eigenes bild der liebe, mein zugang zu ihr zeichnet sich durch bestechende schlicht- und einfachheit aus, und dadurch, dass die liebe antworten gibt und ich ihr vertrauen kann. wenn das ein gefängnis für die liebe ist, dann sei es so: mir gibt sie kraft und ich liebe die liebe.
es war gar nicht so einfach, da hin zu gelangen... aber nun könnte alles nicht einfacher sein dank der liebe.
besser als jede religion.
klingt gut. viel anders läuft es bei mir auch nicht. vielleicht revoltiert mein geist ein wenig mehr als deiner gegen gewisse konventionen aller art ... und eben auch gegen die der liebe in unserer gesellschaft. dummerweise stempelt man sich dadurch zum sozialen außenseiter. ohne kompromisse geht es nicht. die machte ich durchaus. aber langfristig gewinnt dann doch mein revoltierender geist - also genau das, was mich als menschen ausmacht. jedenfalls bilde ich mir es ein. als mensch will ich frei sein: frei im denken, frei im glauben und frei in der liebe. was die liebe angeht, braucht es aber zwei. und somit bin ich in der liebe von den einstellungen des partners abhängig. und von seiner toleranz.
schwierig wird es dann, wenn man im alltag zusammenlebt. da wird in allen möglichen bereichen des täglichen lebens sichtbar, wo unterschiede sind, wo man wahrscheinlich nie einer meinung sein wird. nicht immer kann man diese unterschiede leicht akzeptieren. es braucht dazu ein fundament gegenseitiger liebe und gegenseitigen vertrauens, das auch erstmal erarbeitet sein will - bzw. wachsen muss.
wer mir was abseits der kommentare mitteilen will, möge das bitte unter meiner e-mail-adresse gerne tun.
für mit diesem weblog verlinkte andere seiten - und dort vielleicht auftauchende ungehörige photos, anzügliche texte oder gottes- und staatslästerliche gedanken und andere pisse & scheisse - bin ich nicht verantwortlich zu machen. bitte tragen sie ihre sorgen wo anders hin, danke.
Lieber für etwas gehasst werden, das man ist, als für etwas geliebt werden, das man nicht ist. André Gide
sie ist schon wichtig, aber eigentlich gar nicht kompliziert.
ich habe liebe aber nie so animalisch betrachtet - sie ist mehr ein mittel als ein zweck.
kompliziert wird sie durch falsche bilder, falsche erwartungen, falsche überfrachtungen, die man ihr aufbürdet. unter denen bricht sie dann - mitsamt den menschen, die das tun - zusammen. sie hat dann auch keine kraft mehr wie ein eingesperrter tiger, oder auch wie eine leere socke oder ein entleerter luftballon, oder eine zerplatzte seifenblase, oder ein auto ohne benzin oder eine suppe ohne salz, usw. usf.
das vermeintlich komplizierte ist, dass sie auch "frei" gelassen an kraft verlieren kann - wenn sie falsch bewertet oder gesehen wird. sie rächt das gnadenlos. könnte davon einige lieder singen, mache das aber hier nicht (falscher ort).
und das ist kein gefängnis? ich empfinde es als solches. aber natürlich kann man zombiehaft in den konventionen leben und auch in ihnen lieben, bis eines tages irgendein verdammtes ereignis alles in frage stellt, oder bis man vielleicht selbst merkt, wie sehr man an seinem leben vorbei lebte.
die erfahrungen und bewertungen, die mann aus filmen, büchern, liedern, opern, bildern, familienmitgliedern, freunden, bekannten und anderen quellen bekommt, sind bei der liebe (wie bei JEDER anderen sache auch) einmal die vorgabe, der mann nicht auskommt. wer käme dem jemals aus? zeig mir EINEN.
nun gibt es diejenigen, die diese vorgaben einfach übernehmen (also einen teil davon), den nicht großartig hinterfragt in sich aufnehmen (wenn ich jetzt mal die große fragephase des lebens, die pubertät, die ja jeder hat, auslasse) und dann damit bis zum ende ihres lebens weiterleben. manchmal überarbeiten sie diese vorgaben, wenn ein krasses lebensereignis das notwendig macht, meist aber bleibt alles beim alten.
und es gibt diejenigen, die auch nach der pubertät weiterfragen und unsicher sind. zu denen gehöre ich, und ich habe mich vor allem mit dem thema liebe sehr viel beschäftigt, auf unterschiedlichen ebenen: malerei, musik, literatur, usw.
unhinterfragt und unreflektiert übernommen habe ich kaum je irgendeine vorgabe - und auch bei der liebe war ich mit keinem vorgegebenen bild zufrieden. das ging bis an meine grenzen, und ich kann ruhigen gewissens sagen, dass es auch an meine lebensgrenzen ging. das war, als ich 30 jahre alt war.
du würdest vielleicht sagen, verdammt lange ist das nicht - aber in den zehn jahren nach diesem anrennen an die lebensgrenzen habe ich meine eigene definition und mein eigenes bild zum wort liebe entwickelt, ein bild mit dem ich leben kann, an dem ich nicht sterbe. keinesfalls ein eingesperrtes bild; und keinesfalls eines, das ich von irgendjemandem anderen übernommen hätte - denn diese vorgaben waren alle wert- und nutzlos.
mein eigenes bild der liebe, mein zugang zu ihr zeichnet sich durch bestechende schlicht- und einfachheit aus, und dadurch, dass die liebe antworten gibt und ich ihr vertrauen kann. wenn das ein gefängnis für die liebe ist, dann sei es so: mir gibt sie kraft und ich liebe die liebe.
es war gar nicht so einfach, da hin zu gelangen... aber nun könnte alles nicht einfacher sein dank der liebe.
besser als jede religion.
schwierig wird es dann, wenn man im alltag zusammenlebt. da wird in allen möglichen bereichen des täglichen lebens sichtbar, wo unterschiede sind, wo man wahrscheinlich nie einer meinung sein wird. nicht immer kann man diese unterschiede leicht akzeptieren. es braucht dazu ein fundament gegenseitiger liebe und gegenseitigen vertrauens, das auch erstmal erarbeitet sein will - bzw. wachsen muss.