david ramirer

von solch pseudoklerikalen Verirrungen (ich meine Schröder, nicht die Kinderzumpferl et.al.) tritt ein ganz anderes gesamtgesellschaftliches Phänomen hier zu Tage, nämlich mangelndes Problembewußtsein und erhebliche Selbstüberschätzung: "Man sei immer davon ausgegangen, dass der Fall eines Wassereinbruchs völlig unmöglich sei. 'Notfallmaßnahmen sind bei einem Bauwerk, das systematisch nicht fehleranfällig ist, nicht vorgesehen', so der Albertina-Chef." Die Selbstüberschätzung ("systematisch nicht fehleranfällig" - ergo "es kann gar nichts passieren" - ergo: "es wird auch nichts passieren") ist in vielen Bereichen zu Hause und für das Scheitern einer Vielzahl von Projekten verantwortlich. Seien es Bauwerke, Marketingstrategien, Bildungsmaßnahmen, Steuerreformen oder auch nur die Finanzplanung einer Familie - überall trifft man auf die, scheinbar sehr menschliche, Eigenschaft des "was ich mache ist richtig, da braucht's keine Zweifel". Etwaige vorhandene eigene Zweifel werden auch oft auf Druck der "Umstände" unterdrückt. Da im Gebäude Wassermelder vorhanden waren, und zusätzliche, nicht eingeplante Blechdächer über den Regalen, hat sich wohl doch einer entsprechende Gedanken gemacht, kam aber wohl nur bis zu den Meldern, nicht bis in die Köpfe der Verantwortlichen.