gar nicht verehrter herr jeannée!
ich gebe es zu: ich lese die zeitung, in der sie ihre mehr oder minder regelmäßigen, ganz selten auch originellen, briefe an prominente absondern, von zeit zu zeit. na gut: "lesen" kann ich es nicht wirklich nennen, ich überfliege die seiten, wenn ich in kaffeehäusern sitze und mir die zeit vertreibe, weil ich auf jemanden warte. die hier nicht namentlich erwähnte kleinformatige zeitung hat den vorteil, auf kaffeehaustischen bequem auflegbar zu sein, so dass auch noch eine espressotasse udgl. platz findet. andere (wirkliche) qualitätsmedien, die sich ja zum durchblättern und lesen auch wunderbar eignen würden, sind meist raumgreifender, daher verschmähe ich sie konsequent. bücher sind in kaffeehäusern nur bedingt lesbar, weil der geräuschpegel dort meist meiner konzentration abträglich ist.
gestern also war es wieder so weit: kurzer aufenthalt in einem café (das neuerdings rauchfrei ist und daher an qualität deutlich gewonnen hat), griff zum kleinformat, durchblättern, bei ihrem brief hängenbleiben und ihn lesen. links neben dem brief ist ein ganzseitiges portrait eines südlichen landeshauptmannes, der vor wenigen tagen einen aufschrei der entrüstung hervorgerufen hat, weil er einen mindestens 15 jahre alten witz zur falschen zeit am falschen ort erzählt hat. er wird dafür derzeit von menschen angegriffen, die in ihrem leben noch nie schlechte witze erzählt, geschweige denn, über sie gelacht haben. das ist ja so weit nichts neues in der medienlandschaft.
aber ihr brief: dass sie auf solche züge mit begeisterung aufspringen, sich mitreissen lassen von der begeisterung über solche entgleisungen: das kann man bei ihren briefchen immer wieder sehen.
diesesmal aber sind sie selbst auf das äußerste entglitten: in einer form, die in ihrer sprachlichen klarheit doch bemerkenswert unmissverständlich ist.
sie schrieben nämlich folgende worte in ihrem kurzen briefchen vom 19. januar 2009:
das witzchen war blöde, zweifellos, soweit kann ich noch folgen. aber: wollen sie wirklich andeuten, dass es für einen rassismus in ihrem sinne doch ein wenig mehr intelligenz braucht als für einen dummen witz? dass zu viel blödheit dem rassismus entgegensteht?
erkennen sie rassisten generell daran, dass sie intelligenter sind, also gescheite witze (und zur rechten zeit) erzählen?
oder haben sie selbst einfach nicht allzuviel nachgedacht, als sie diese zwei sätze geschrieben haben?
ich würde letzteres gerne unterstellen.
nicht ihr
david ramirer
gestern also war es wieder so weit: kurzer aufenthalt in einem café (das neuerdings rauchfrei ist und daher an qualität deutlich gewonnen hat), griff zum kleinformat, durchblättern, bei ihrem brief hängenbleiben und ihn lesen. links neben dem brief ist ein ganzseitiges portrait eines südlichen landeshauptmannes, der vor wenigen tagen einen aufschrei der entrüstung hervorgerufen hat, weil er einen mindestens 15 jahre alten witz zur falschen zeit am falschen ort erzählt hat. er wird dafür derzeit von menschen angegriffen, die in ihrem leben noch nie schlechte witze erzählt, geschweige denn, über sie gelacht haben. das ist ja so weit nichts neues in der medienlandschaft.
aber ihr brief: dass sie auf solche züge mit begeisterung aufspringen, sich mitreissen lassen von der begeisterung über solche entgleisungen: das kann man bei ihren briefchen immer wieder sehen.
diesesmal aber sind sie selbst auf das äußerste entglitten: in einer form, die in ihrer sprachlichen klarheit doch bemerkenswert unmissverständlich ist.
sie schrieben nämlich folgende worte in ihrem kurzen briefchen vom 19. januar 2009:
das witzchen war blöde, zweifellos, soweit kann ich noch folgen. aber: wollen sie wirklich andeuten, dass es für einen rassismus in ihrem sinne doch ein wenig mehr intelligenz braucht als für einen dummen witz? dass zu viel blödheit dem rassismus entgegensteht?
erkennen sie rassisten generell daran, dass sie intelligenter sind, also gescheite witze (und zur rechten zeit) erzählen?
oder haben sie selbst einfach nicht allzuviel nachgedacht, als sie diese zwei sätze geschrieben haben?
ich würde letzteres gerne unterstellen.
nicht ihr
david ramirer
david ramirer - Dienstag, 20. Januar 2009, 09:16