ich habe sehr gut verstanden, dass der film (trotz aller bemühungen) hinter der vorlage hinterherhinkt, und das sehr lahm. wenn man frank millers batman kennt, ödet diese schwache vision nur ab. "batman begins" war besser, um einiges runder und satter.
abgesehen davon ist die story so voll von löchern, unsinn und irrtümern, schwachen ideen und noch schwächeren bildern, dass ich mich sehr über die guten kritiken wundere: haben die alle keine augen im kopf?
ich sag ja: die haben nichts gesehen. der film handelt ja zu geschätzten 90% von dingen, die nachts geschehen.
da ist dann mit diesen aschenbecherbödenbrillen so gut wie nichts mehr zu erkennen.
1) auch Protagonisten kommen ums Leben
2) die schauspielerische Leistung des Jokers ist wirklich beachtlich
3) Es gibt kein Gut/Böse-Schwarz/Weiss
4) Der Film hat fast etwas von einer Theodizee an sich. Batman ist nichts ohne den Gegenspieler. Das Gute braucht das Böse.
Das kommt für einen Film dieser Machart recht gut heraus.
1: stimmt. aber das macht für mich noch keinen guten film aus.
überdies ist two-face ein sehr wichtiger gegner von batman, der fast noch mehr bedeutung hat als der joker, weil er ihn kannte, bevor er zur tragischen figur wurde. ihn nach den wenigen filmminuten sterben zu lassen, ist unökonomisch im angesicht seiner bedeutung: viel getan hat er ja nicht.
2: die schauspielerische leistung des jokers ist mittelmaß, halbwegs akzeptabel, aber nicht herausragend. sie ist zwar, verglichen mit den bisherigen nieten (u.a. jack nicholson, der astrein versagte!) passabel und erfrischend, aber bei weitem nicht verrückt genug. da ginge noch viel, viel mehr. doch das zahnlose hollywood-kino lässt das nicht zu.
3: die gegenseitige bedingtheit zwischen joker und batman (und auch die zwischen two-face und batman) ist halbwegs herausgekommen. das haben sie vom comic frank millers genommen, wo das wirklich umfassend thematisiert wird und auch zu ganz harten kontrasten führt. im bereits angesprochenen comic kommt es übrigens zu einem kampf zwischen batman und superman. ja, wirklich - denn noch weit interessanter als die feindschaft zwischen joker und batman (die ja auch eine gegenseitige abhängigkeit ist) ist die gegensätzlichkeit von batman und superman. aber das geht in so einem hollywood-schinken natürlich nicht, ganz klar.
4: es kommt im film ganz gut heraus, dass auch batman ein gegenspieler, ein verfolgter ist, und sein muss. der joker ist einfach als gegner zu schwach, seine aktionen sind viel zu brav. lachhaft - aber andererseits, er ist ja auch nur ein clown.
Aber ich kann feststellen, dass "Sin City" besser war:)
Übrigens gibt es einen ganz tollen Comic-Film, ich glaube aus England. "A Scanner darkly" von Philip K. Dick wird da verfilmt. Nicht schlecht. Aber momentan kann ich die DVD nicht finden.
sin city war und ist eine echte offenbarung (der erste fall, wo comic und film kaum in der güte voneinander abweichen).
sicher auch, weil frank miller selbst mitgefrickelt hat :-)
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