der hesse-zweig
heute beim morgendlichen bahnfahren warf ich einen sehr oberflächlichen blick in die tägliche verschenkzeitung und erstarrte: schon von der literarischen ebene her sind hermann hesse und stefan zweig nur bei sehr wenig tiefgängigem lesen zu verwechseln. aber: auch in der physiognomie sind da ganz markante unterschiede: hier das blasse längliche gesicht mit brille und segelohren, dazu der verträumte blick eines verhinderten beamten, der sich dann doch zeitlebens nicht mit dem abheften von akten, sondern mit dem anlegen von romanen, gedichten und kurzgeschichten nebst antworten auf fanbriefen beschäftigt hat - dort das doch eher rundliche gesicht mit den stechenden unbebrillten augen, zwischen nase und dem nur kaum sichtbaren mund eine mächtige rotzbremse, all das eigentum eines autors, der in seinen erzählungen und historischen portraits standpunkte und einsichten vertrat, die wohl nie populär sein werden.
wie auch immer - jemand der etwas von hesse und/oder zweig gelesen und sich auch nur ein wenig für den jeweiligen autor interessiert hat, kann die beiden nicht verwechseln.
wie machen das dann also die mitarbeiter von der gratistageszeitung mit der überwältigenden superauflage? die antwort liegt auf der hand: sie lesen weder hesse, noch zweig, noch ihre eigenen artikel (nachdem sie geschrieben wurden).
diesen job erledigt dann das (teilweise sicher auch kaum sehr belesene) publikum, bzw. genügt sich damit, die bilder anzuschauen zwischen station a und f - wie vielen davon dieser "marginale" fehler wohl auffällt? ich vermute eher wenigen, da mann/frau dafür ja auch die überschrift daneben lesen müsste.
(gewidmet herrn nömix)
wie auch immer - jemand der etwas von hesse und/oder zweig gelesen und sich auch nur ein wenig für den jeweiligen autor interessiert hat, kann die beiden nicht verwechseln.
wie machen das dann also die mitarbeiter von der gratistageszeitung mit der überwältigenden superauflage? die antwort liegt auf der hand: sie lesen weder hesse, noch zweig, noch ihre eigenen artikel (nachdem sie geschrieben wurden).
diesen job erledigt dann das (teilweise sicher auch kaum sehr belesene) publikum, bzw. genügt sich damit, die bilder anzuschauen zwischen station a und f - wie vielen davon dieser "marginale" fehler wohl auffällt? ich vermute eher wenigen, da mann/frau dafür ja auch die überschrift daneben lesen müsste.
(gewidmet herrn nömix)
david ramirer - Donnerstag, 9. August 2012, 09:17
Aber wenigstens auch ein Schriftsteller.