Einsames Wandern
Zuerst sind Gärten, und hinter den Zäunen
wohnt das runde Glück.
Dann kommen Felder und hockende Scheunen,
dann lass ich auch die zurück.
Nun ist noch hie und da ein Gehöft.
der Schritt geht vorbei, geht schwer.
Und der Hof und der Hund an der Kette schläft.
Menschen seh ich schon lange nicht mehr.
Jetzt ist schon Glück, wenn fernwo ein Baum
an der endlosen Straße steht.
Und immer müder wird der Traum,
der mit mir wandern geht.
Vielleicht komm ich abends an ein Haus.
Viel Hoffnung ist nicht.
Die Jugend ist hin, und der Stolz ist aus.
Die Luft geht rauh, und Schnee ist in Sicht.
Ich wünsche mir eine milde Nacht,
einen Himmel mit Sternen drin;
und daß ich morgen nicht mehr erwacht
und schon gestorben bin.
aus: Josef Weinheber, Vereinsamtes Herz, November 1935
david ramirer - Sonntag, 18. Januar 2009, 22:44
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