david ramirer

auf wie wird denn am kommenden wochenende das wetter werden antwortet die strudlhofstiege auf seite 191:

"Vor dem Haus im Dunkeln, als wir uns eben verabschiedeten -"

daraus schlußfolgere ich, dass das wetter am wochenende sehr schön sein wird; so schön, dass lange spaziergänge möglich sind, die erst nach einbruch der dunkelheit enden; schön im sinne von "in die natur hinausrufend"; das muss nicht unbedingt warm sein, aber dunkelheit setzt immer auch helligkeit davor voraus, und ein paar sonnenstrahlen auf der haut wären schon angenehm. so gesehen eine günstige prognose.

via/für

"Für unmöglich erachtend, daß solcher Präzision auch all Sonstiges in ihm entsprechen könnte, wanderte er aus der Musik immer mehr heraus und zur Erfassung von Tatbeständen und Sachverhalten, des ungeheuren Maßes von Genauigkeit, das hinter seinem Rücken blieb, auf diesem und keinem Wege überhaupt vergessend" (HvD, DS462)

Das ist bei mir herausgekommen.
Die Frage verrate ich allerdings nicht. Zu persönlich :-)

nudeln mit zucchini-tomatensoße


vorbereitungsraum


conchiglie rigate


zucchini im wok bereits bratend


knollenknoblauch bereits zerschnitten und auf seinen einsatz wartend


polpa in der dose, es kaum erwarten könnend, zu den zucchini zu gelangen


kapern im glas: die wollen auch mitspielen


parmesan, die krönung des ganzen, noch in der praktischen keilform...


...und hier schon in unzählige dünne stiftchen zerhobelt


und hier köchelt die komplettierte soße schon vor sich hin

das fertige gericht habe ich nicht fotografieren können: es war viel zu schnell wieder verschwunden.
außerdem sind bei der amateur-nahrungsfotografie die teile meist mehr als die summe...

da die erfahrungen der letzten jahre gezeigt haben, dass neujahrsvorsätze meist nicht einmal die ersten sieben tage des neuen jahres überstehen, nehme ich mir dieses jahr vor, mir nichts vorzunehmen.

ich will das jahr begrüßen, so wie es ist,
will es umarmen ohne daran herumzuwerkeln,
will all seine tiefen und höhen auskosten.
die kälte spüren, und in die hitze eintauchen,
mich ganz dem jahre ergeben und mich treiben lassen
im strom des lebens.

will begegnungen erleben
und abschiede
will alleine sein und mit leuten gemeinsam,
will meinen teil beitragen
und mich gehen & laufen lassen.

will faul sein und fleissig.

2007: ich komme; komm mir doch auch bitte auf halbem wege entgegen.
danke.

p.s.:
meine sylvestermusik: franz schubert, piano trio es dur, d.929, op.100
einfach großartig...

die morgendlich himmlischen inszenierungen der letzten paar tage machen es schwer
den fotoapparat nicht zur benutzung zu bringen
auch wenn das ergebnis nur ein matter abglanz dessen ist
was derartige orgiastischen zelebrationen an farbe
glanze und feierlichem prunke
der seele und dem gemüte
als großzügige morgengabe übereignen

wir sind ja so gläsern!
der große bruder hat seine augen ja überall. wir steigen in u-bahnen ein, bzw. warten auf solche, und irgendwo schaut uns eine videokamera zu, ganz verträumt in ihrem digitalen halbschlaf. die bilder, die sie filmt laufen alle irgendwo in einem zentralen rechner zusammen, der irgendwann mittels gesichtskontrolle (oder sogar iris-abstimmung, wie in "minority report") jeden aus der menge filtern kann; dann wird es mit dem zeitungsfladern am sonntag haarig. da aber die zeitungen ja auch in papierkontainern zu finden sind (und auch eine woche später noch langweilig sind) geht da wenig verloren.
der große bruder muss sehr gelangweilt sein: da stehen leute am bahnsteig und fotografieren die monitore, die sie selber zeigen, gähn! naja, es ist ja auch schon fast halb zwölf uhr nachts, die stadt legt sich zur ruhe, aber die monitore und die videokameras laufen weiter. die ganze nacht lang.

manchmal tut sich was: ein plastiksackerl fliegt irgendwo durch die luft, ganz einsam tanzt es seinen tanz, nur aufgezeichnet von einer einsamen videokamera, die traurig diesem tanz zuschaut, dieses ereignis registriert.
dem großen bruder ist nachts sicher sehr langweilig. vielleicht sieht er sich ein paar nette videos an, von unter tags, wenn was los ist. menschen die in trauben vor geschäften stehen, menschenmassen, die über einkaufsstraßen hetzen... unmöglich, einen herauszupicken.

der große bruder ist gelangweilt. es ist so vieles zu registrieren, dass nichts hängenbleibt.

vor einigen tagen war ich in der nähe des schwedenplatzes bzw. der rotenturmstraße unterwegs und bahnte mir nach beendigung meiner dortigen besorgungen den weg durch die weihnachtliche menge vor dem u-bahn-abgang. ich war ziemlich "hektisch" unterwegs, wollte möglichst rasch zur u-bahn und habe keinerlei lust verspürt, mich von irgendwem am weg zu meinem ziel anquatschen oder anbetteln oder ähnliches zu lassen; mir war auch stimmungsmäßig eher nach "bitte ruhe" zumute.

beim u-bahnabgang "rotenturmstraße" hielten sich ein paar jugendliche punks auf, die offenbar an diesem tag besonders kreativ drauf waren, vor allem einer von den jungen herrschaften glaubte, eine besonders schöpferische und ausgefallen lustige art der bettelei erfunden zu haben: er stellte sich mir in den weg und begann ganz im stil der oft auch bei u-bahnen tätigen straßenarbeiter von greenpeace, amnesty, vier pfoten oder auch mancher politischer parteien, vor mir herumzufuchteln und ganz im auftreten dieser bedauernswerten studenten folgendes an mich verbal zu richten. ich zitiere wörtlich:

Zitat:
"Hallo, nicht weiterlaufen, hast du eine Minute Zeit? Wir sind von Amnesty International und setzen uns für mehr Kinderpornografie ein..."
Zitat Ende.

offenbar war ich an diesem tag besonders schlagfertig, denn meine antwort war (alles andere als schockiert oder überrascht, ohne auch nur eine sekunde nachzudenken), ganz einfach diese:

"ja, das glaube ich dir sofort!"

und ich ging weiter, ohne mich umzudrehen.
und ich ließ den jungen mann mit der zurückgeworfenen provokation im leichten nieselregen gemeinsam mit seiner sehr starken schwarz-weißen schminke stehen. und ich hastete weiter zur u-bahn, nicht ohne ein wenig stolz.

...dass man dann coole makro-fotos von ratten-augen machen kann.